Projektleitung: Prof. Dr.-Ing. habil. Jörg Schänzlin, Prof. Frane Zilic

Projektbearbeitung: Sonja Fagundes, Johannes Sessing, Carla Chávez

Laufzeit: 07/2016-03/2017

Auftraggeber: Polomadera

Projektbeschreibung: www.catalogomadera.cl

In Chile wird zurzeit ein Großteil des heimischen Holzes in den Export gebracht, um anschließend das „gleiche“ Holz in Form von Produkten wieder zu importieren. Damit findet ein großer Teil der Wertschöpfung außerhalb des Landes statt. Um die heimische Wirtschaft zu stärken, ist es nun das erklärte Ziel, die Verarbeitung des Holzes im Land zu behalten. Eine Möglichkeit besteht darin, Holz als Baumaterial zu verwenden. Dabei muss es sich allerdings gegenüber den Materialien Beton, Mauerwerk und Stahl behaupten. Eine Strategie zur Umsetzung dieses Ziels ist es, einen qualitativ hochwertigen Holzbau umzusetzen. Diese hohe Qualität zeigt sich insbesondere im Hinblick auf das Innenraumklima und den „Wohlfühlfaktor“. Um dies zu realisieren, sind verschiedene, dem Klima angepasste Wandaufbauten zu untersuchen und zu entwickeln. Weiterhin müssen die Ergebnisse den Interessierten auf eine verständliche Art und Weise zugänglich gemacht werden, so dass die entwickelten Lösungen auch angewandt und damit die Wertschöpfung des chilenischen Holzes zum großen Teil in Chile verbleibt.

Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen Forschungsprogramms „Polomadera“ und des deutsch-chilenischen Forschungsprojektes „3D Timber construction details“ zwischen der Universidad de Concepcion und der Hochschule Biberach verschiedene Konstruktionsaufbauten für die unterschiedlichen Klimazonen entwickelt. Diese wurden dann als 3DComputermodell umgesetzt und über eine Webseite (www.catalogomadera.cl) den Interessierten zugänglich gemacht. Anzumerken ist, dass diese Seite als lebendes Dokument zu verstehen ist, in das kontinuierlich Ergänzungen und Erweiterungen eingepflegt werden sollen. Um diese Seite und die Ergebnisse des gemeinsamen Projekts den interessierten Kreisen Chiles vorzustellen, wurden in verschiedenen Städten im Umkreis von Concepcion schon nach kurzer Anmeldezeit ausgebuchte Workshops durchgeführt, in denen Architekten und Ingenieuren sowohl das theoretische Hintergrundwissen als auch die Internetseite vorgestellt wurden. Damit ist nun ein Baustein realisiert worden, den Holzbau in Chile von dem Niveau einer Notunterkunft in Richtung des qualitativ hochwertigen Holzbaus zu heben, der nicht nur vergleichbar zum Massivbau ist, sondern sogar ein besseres Wohnklima schafft.