Ziel der Hochschule Biberach ist es, den Hochschul- und Gebäudebetrieb bis 2030 netto-treibhausgasneutral zu organisieren. Hierfür sollen der Energie- und Ressourcenverbrauch sowie damit verbundene Umweltwirkungen verringert werden. Auf der folgenden Seite können Sie sich über den aktuellen Stand sowie die historische Entwicklung der jährlichen Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) der HBC informieren.

Stand der Zielerreichung "Netto-Treibhausgasneutralität"

Klima-Tacho

Abbildung: Klima-Tacho: Summe der Scope-1- und Scope-2-Emissionen der HBC im Basisjahr, Vorjahr und aktuellen Bilanzjahr

Im Jahr 2022 wurden durch den Hochschul- und Gebäudebetrieb Treibhausgasemissionen in Höhe von rund 710 tCOeq (Einheit: Tonnen CO-Äquivalente) verursacht. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Gesamtemissionen um ca. 5 % gesunken, was vor allem auf den deutlich verringerten Wärme- bzw. Erdgasverbrauch im Rahmen der Energiesparkampagne im Winter 2022/23 zurückzuführen ist. In Summe hat die Hochschule ihre Treibhausgasemissionen auf etwa 75 % des Basisjahrs (2018) reduziert.

Wesentliche weitere Schritte für die wirksame Reduktion der Treibhausgasemissionen sind die Sanierung der Bestandsgebäude zur Verringerung des Wärmebedarfs, die Substitution fossiler Energieträger in der Energieversorgung, z. B. durch die Installation von PV-Anlagen, die Steigerung der Energieeffizienz und die bewusste Nutzung von Energie im Studien- und Arbeitsalltag durch alle Hochschulangehörigen.

Durch die Ernennung zur Pilothochschule "klimaneutraler Campus" gibt es dazu bereits konkrete Pläne: In einem ersten Bauabschnitt ist die Sanierung des D-Areals, die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung am Campus Stadt und der Ausbau von PV auf allen verfügbaren Dachflächen geplant.

Treibhausgasbilanz nach Sektoren

Berücksichtigt man auch die Emissionsquellen aus Scope 3 (im Falle der HBC sind dies die Pendelmobilität, dienstliche Flugreisen und Vorkettenemissionen von Energieträgern und Treibstoffen), sind für das Jahr 2022 weitere indirekte Emissionen in Höhe von 3.740 tCO2eq auf den Hochschulbetrieb zurück zu führen. Die direkt beeinflussbaren Emissionen aus Scope 1 und 2 (Grenze der Netto-Treibhausgasneutralität) sind demnach für lediglich 16 % der Gesamtemissionen des Hochschulbetriebs verantwortlich. Den größten Anteil hingegen machen mit rund 84 % die Scope-3-Emissionen aus, die überwiegend durch die Pendelmobilität der Hochschulangehörigen entstehen.

Die Emissionen im Sektor Mobilität lassen sich nur indirekt beeinflussen. Einen Ansatz, den die HBC hier verfolgt, ist das Angebot des kostenfreien Fahrrad-Verleihsystems "Zagga!" für alle Hochschulmitglieder und Bürger*innen von Biberach.

Verhältnis TG-Emissionen

Abbildung: Prozentualer Anteil der jeweiligen Emissionssektoren an den gesamten THG-Emissionen der HBC 2022.

Eine detaillierte Übersicht über die THG-Emissionen je Emissionsquelle und deren historische Entwicklung zeigt die untenstehende Tabelle.

Tabelle Emissionen

Tabelle: Übersicht der THG-Emissionen der HBC in den Scopes 1 - 3 in den Jahren 2018 – 2022

Weitere Daten zu den Umweltauswirkungen der HBC sind in der Umwelterklärung dargestellt.


Bilanzgrenze

Die Treibhausgasbilanz der HBC umfasst alle Aktivitäten und Prozesse, die direkt dem Betrieb der Hochschule (Lehre, Forschung, Verwaltung) zugeordnet werden können. Die Emissionen des Studierendenwerks – d. h. von Mensa und Cafeteria – werden nicht der Hochschule zugerechnet und sind damit auch nicht in der Treibhausgasbilanz enthalten.

Bilanzgrenze der HBC
Bilanzgrenze der HBC

Abbildung: Bilanzgrenze der HBC für das Ziel "Netto-Treibhausgasneutralität"

Die in der Grafik dargestellten Emissionsquellen (schwarz) werden bei der Treibhausgasbilanz der HBC berücksichtigt. Zusätzliche Emissionsquellen (grau) werden nicht bilanziert, weil sie entweder nicht zum Tragen kommen, in ihrer Höhe vernachlässigbar sind oder keine Datengrundlage für die Bilanzierung zur Verfügung steht.

Datenquellen

Grundlage für die im Umwelt-Cockpit dargestellten Informationen sind die im Zuge des Umweltmanagements (EMAS) der HBC erhobenen Daten und Informationen sowie die jährlich fortgeschriebene Treibhausgasbilanz.

Bei der Berechnung der THG-Emissionen nach dem GHG Protocol wird zwischen den drei Emissionskategorien Scope 1, Scope 2 und Scope 3 unterschieden:

  • Scope 1 = alle Emissionsquellen, die sich im Besitz oder unter der Kontrolle der HBC befinden. Sie werden auch als "direkte Emissionen" bezeichnet.
  • Scope 2 = Emissionsquellen die sich nicht im Besitz oder unter der Kontrolle der HBC befinden (= indirekte Emissionen) und durch den Verbrauch von Energie aus einem physikalischen Netzwerk verursacht werden (z. B. Strom, Fernwärme)
  • Scope 3 = alle sonstigen indirekten Emissionen, die dem Hochschulbetrieb vor- oder nachgelagert sind (z. B. Dienstreisen)
Emissions-Kategorien
Emissions-Kategorien

Abbildung: Emissions-Kategorien Scope 1, 2 und 3 in Anlehnung an das GHG Protocol (Quelle: PRIMAKLIMA e.V.)


Förderhinweise

Wesentlicher Bestandteil im Projektbüro Campus Zukunft ist die Umsetzung des Vorhabens „KSI: Klimaneutrale Hochschule Biberach 2040“ im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.

BMWKI Förderung
BMWKI Förderung