CAMPUS:klimaneutral legt das Hauptaugenmerk auf die Reduktion von Treibhausgasemissionen. Ziel ist es, den Hochschulbetrieb bis 2030 netto-treibhausgasneutral zu organisieren und damit aktiv zur Energiewende beizutragen sowie als Pilot beispielhaft für andere Einrichtungen zu agieren. Dabei orientiert sich die HBC an den Klimaschutzzielen des Landes Baden-Württemberg und im speziellen an der Vorbildfunktion, die den landeseigenen Liegenschaften zukommt. Dem ehrgeizigen Ziel der Netto-Treibhausgasneutralität kann die HBC dabei nur näher kommen, wenn gleichzeitig auf drei Haupthandlungsebenen agiert wird: Bestandsgebäude müssen saniert, die Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien umgestellt und ein massiver Ausbau von Photovoltaikanlagen vorangetrieben werden.

Als Hochschule mit den Schwerpunkt Biotechnologie, Bauwesen, Energie und BWL bildet die HBC Studierende aus, die die Zukunft im Gebäudesektor mitgestalten werden. Deshalb möchte die Hochschule als Vorbild vorangehen und ihren Studierenden am eigenen Beispiel zeigen, wie energieeffizientes und nachhaltiges Bauen funktioniert. Mit Ernennung der Hochschule als Pilothochschule für einen klimaneutralen Campus werden in den kommenden Jahren umfangreiche Maßnahmen vor Ort am Campus durchgeführt: Die energetische Sanierung des D-Areals, die Umstellung der Wärmeversorgung am Campus Stadt und der massive Ausbau von PV. Damit erhalten die Studierenden einen direkten Einblick in bauliche Maßnahmen an den Bestandsgebäuden.

Bericht Baujahr

Abbildung: Lageplan Campus Stadt mit Baujahr der jeweiligen Gebäude

Zum Erreichen der Netto-Treibhausgasneutralität bis 2030 treibt CAMPUS:klimaneutral Maßnahmen in den Bereichen Gebäude, Energie und Stoffkreisläufe voran. Oberste Priorität haben bauliche Maßnahmen zur energetischen Sanierung der Bestandsgebäude sowie zu deren künftigen Energieversorgung. Auf organisatorischer Ebene arbeitet CAMPUS:klimaneutral an der Einführung eines Abfallmanagements und an der Umrüstung der bestehenden Beleuchtung hin zu LED. Aus der engen Verzahnung mit städtebaulichen Entwicklungen (CAMPUS*vielfalt) und Mobilitätskonzepten (CAMPUS_region) soll ein qualitätsvoller, emissionsarmer Campus Realität werden. Dabei setzt das Projektbüro auf den Ergebnissen des integrierten Klimaschutzkonzepts und den Prozessen des Umweltmanagementsystems (EMAS) auf. Weiterhin unterstützt werden die Bestrebungen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen durch das Forschungsprojekt EnMa-HAW, im Zuge dessen ein automationsgestütztes Energiemanagement an der Hochschule aufgebaut wurde. Damit führt CAMPUS:klimaneutral alle den Gebäudebetrieb betreffenden Aktivitäten an der Hochschule Biberach im Bereich Energieeffizienz und Nachhaltigkeit zusammen.


Das größte Potenzial zur Reduktion von Treibhausgasemissionen liegt im Bereich der energetischen Sanierung des Gebäudebestands. Vor allem die Gebäude A, B, C, D und F2 weisen einen hohen Handlungsdruck auf. Damit sind in den nächsten Jahren massive Baumaßnahmen am Campus Stadt erforderlich, die eine intelligente Bauphasenplanung erfordern, um Lehr- und Forschungsbetrieb mit Klimaschutzmaßnahmen in Einklang zu bringen. Der Startschuss für die Planungen zur Sanierung des D-Areals ist im Sommer 2023 bereits gefallen. Der Baubeginn ist für 2025 vorgesehen.

Um nicht nur das Ziel der Netto-Treibhausgasneutralität zu verfolgen, sondern den Campus der HBC nachhaltig zukunftsfähig umzugestalten, sind im Zuge der energetischen Sanierung dringend Grundsatzfragen wie die Notwendigkeit einer mechanischen Be- und Entlüftung von Hörsälen und Besprechungsräumen sowie einer Gebäudekühlung vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels zu klären. Darüber hinaus könnten durch das Zusammenführung von Maßnahmen an der Gebäudehülle mit Maßnahmen für mehr Innenraumqualität, Synergien genutzt, Kosten gespart und Bauabläufe beschleunigt werden. So würde nicht nur dem Klimaschutz, sondern auch dem drängenden Bedürfnis nach einer innenräumlichen Umgestaltung der Lehr- und Arbeitsflächen für bessere Lehr- und Lernqualität Rechnung getragen werden.

Aktuell werden die Gebäude der Hochschule allesamt über Gas-Brennwertkessel beheizt. Regenerative Energien werden nur im Bereich der Stromerzeugung oder zu Forschungszwecken genutzt. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Ein Gesamtkonzept, das die Bereiche Strom, Wärme und Kälte koppelt und das Potenzial erneuerbarer Energien ausnutzt, muss dringend erarbeitet und umgesetzt werden. Das Amt für Vermögen und Bau in Ulm hat für die Bereiche Strom- und Wärmeversorgung zwei Machbarkeitsstudien in Auftrag gegeben, die vom Projektbüro und dem Studiengang EI unterstützt wurden und deren Ergebnisse seit Ende 2022 vorliegen. Im Sommer 2023 wurde das Planungsteam für die weitere Umsetzungsplanung beauftragt. Der Baubeginn ist für Ende 2024 / Anfang 2025 vorgesehen.

Im Bereich Abfall- und Wertstoffmanagement gibt es großes Optimierungspotenzial an der Hochschule. Neben der Vermeidung unnötig anfallender Abfälle kommt insbesondere der getrennten Sammlung von Abfällen und Wertstoffen eine besondere Bedeutung zu, die Restmüllmenge zu reduzieren. Die Verbesserung des Abfallmanagements der Hochschule umfasst u. a. die Umsetzung von Abfallvermeidungsmaßnahmen, die Erarbeitung eines einheitlichen Behälter- und Sammelkonzept sowie die Verbesserung der innerbetrieblichen Kommunikation und Informationsmöglichkeiten. Die Umsetzung des neuen Behälterkonzept soll im Wintersemester 2023/24 erfolgen.


Förderhinweise

Wesentlicher Bestandteil im Projektbüro Campus Zukunft ist die Umsetzung des Vorhabens „KSI: Klimaneutrale Hochschule Biberach 2040“ im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.

Logo BMWK Klimaschutzinitiative
Logo BMWK Klimaschutzinitiative

Ansprechpartner*innen:

Kontakt